Sie sind jetzt bei dem Schritt, dass die Baugenehmigung für Ihr Projekt inzwischen erteilt wurde. Die Ausführungspläne, die Ausschreibung, die Ihre Wünsche bezüglich, Materialien, Bauqualität, Preisniveau, etc. wiederspiegelt, sind erstellt. Die Kostenschätzung hat ihr Architekt vorgenommen. Diese erste Kostenschätzung dient Ihnen als Vergleich zur Bewertung der Angebote der Baufirmen.
Welche Baufirma wählen
Nun geht es darum: „welche Baufirma oder welcher Bauunternehmer passt zu uns und unserem Projekt?“. Hier spielen Art des Bauvorhabens, Preisniveau sowie gewünschte Bau- und Qualitätsstandards beim Innenausbau eine Rolle. Vertrauen Sie dem Kleinunternehmer, dem mittleren Bauunternehmer mit einem Team von ca. 20 Mitarbeitern oder der renommierten Konstruktionsfirma mit über 100 Arbeitern?
Bauvorhaben entscheidet
Bei einer „Obra menor“, z.B. einer Renovierung ohne besondere statische Maßnahmen, reicht i.d.R. ein kleiner, aber feiner Fachbetrieb aus. Dieser zieht für einzelne Gewerbe (Installationen, Elektriker, Trockenbau, etc.) Subunternehmer hinzu. Es ist ratsam Firmen vor Ort zu bevorzugen, die aufgrund kurzer Anfahrtswege günstiger arbeiten können. Die Bauüberwachung wird vom Architekten und dem „Aparejador“ (technischen Architekten) ausgeführt.
Im Falle eines Neubaus oder einer großen Umbau- oder Renovierungsmaßnahme („Obra Mayor“) ist es empfehlenswert einen mittleren oder großen Bauunternehmer (als Gesamtunternehmer) zu beauftragen. In der Regel verfügen diese Firmen über eigene Baumaschinen und spezialisiertes Personal, sodass gleichzeitig mehrere Baugewerke mit firmeneigenen Bauleitern koordiniert werden können.
Man sollte bei der Beauftragungsform mit dem Architekten überlegen, ob eine Einzelvergabe der Gewerke oder eine Gesamtbeauftragung mehr Sinn macht. Wenn Sie Firmen aus der Heimat für die Ausführung bestimmter Gewerke wünschen, sollte der zusätzliche Koordinationsaufwand vom Architekten bewertet werden.
Angebote einholen
Ich empfehle Ihnen mindestens 5 verschiedene Angebote einzuholen. Damit die Angebote auch vergleichbar bleiben, sollten alle Angebote nach einem in Spanien gängigen Ausschreibungsformat erstellt werden. Inklusive einem vollständigen Satz Ausführungspläne für jede bietende Firma. Die vorgegebene Reihenfolge der Einzelpositionen hilft dabei die jeweilige Gesamtleistung der verschiedenen Gewerke zu bewerten. Nicht kalkulierte Positionen sollten dann auch mit 0,00 € angegeben werden und zusätzlich neu hinzugekommene Positionen am Ende der Kapitel ergänzt werden.
Ihr Architekt oder auch Ihr Makler können Ihnen örtliche Baufirmen empfehlen. Fragen Sie bei den Firmen nach fertiggestellten Objekten und lassen Sie sich diese, wenn möglich, zeigen. Ich empfehle das Einholen von weiteren Referenzen und das Hinterfragen der Bonität der Firma. Beim Vergleich der Angebote empfehle ich, nicht das günstigste, aber auch nicht das kostenmäßig höchste Angebot zu wählen. Vielmehr sollte auf die Vollständigkeit der Leistungen geachtet werden. Ihr Architekt hilft Ihnen bei der Gegenüberstellung und Erklärung von Unterschieden. Es ist üblich die Angebote mit den Firmen zu verhandeln. Danach können Sie mit einem guten Gefühl Ihre letzte Entscheidung über den Zuschlag treffen.
Fragen zum Theme Baufirma, dann melden Sie sich bei Alwin Klotz, Architekt, +34676450741, arquiklotz@arquired.es