Auf Mallorca kommen die Prozessionsspinnerraupen in Pinien und Kiefern vor. Im Frühjahr verlassen sie ihre Kokons und kriechen zwecks Futtersuche gen Erdboden. Für die Futtersuche reihen sie sich zu langen Ketten zusammen, um unter anderem Fressfeinde abzuhalten. Daher kommt auch der Name Prozessionsspinner (spanisch: procesionarias). Normalerweise sind die Prozessionsspinner in den Monaten Februar/März/April am stärksten vertreten, aber dieses Jahr führten anscheinend der wenige Niederschlag und verhältnismäßig hohe Temperaturen dazu, dass sie ihre Kokons schon früher verlassen haben.
Was macht die Prozessionsspinner so gefährlich?
Die Prozessionsspinnerraupen haben winzig feine, unsichtbare Brennhärchen, die sich durch den Wind lösen können und in der Luft fliegen. Wenn sie sich bedroht fühlen, können sie diese Brennhaare allerdings auch gezielt „abschießen“. Diese Brennhärchen enthalten ein Kontaktgift, welches bei Kontakt mit der Haut zu allergischen Reaktionen führen kann. Zu den Symptomen bei Kontakt zählen: vor allem Juckreiz, geschwollene oder gereizte Augen, in schwereren Fällen aber auch Atemnot und schwere allergische Reaktionen.
Sollten Sie mit den Brennhaaren der Prozessionsspinnerraupen in Kontakt gekommen sein, so versuchen Sie dem Juckreiz zu widerstehen. Des Weiteren sollten Sie sich schnellstmöglich abduschen und danach frische Kleidung anziehen sowie die getragene Kleidung direkt durchwaschen.
Sollte Ihr Haustier mit den Prozessionsspinnern in Kontakt gekommen sein, so ist der Gang zum Tierarzt in den meisten Fällen unvermeidlich. Tiere können durch das Gift ihre Zunge verlieren oder auch erblinden.
Bekämpfung der Prozessionsspinner
Die verschiedenen Gemeinden auf Mallorca sind in den letzten Jahren regelmäßig mit verschiedenen Maßnahmen gegen die Plage der Prozessionsspinner vorgegangen. Experten empfehlen bereits zwischen September und November mit Pflanzenschutzmitteln gegen die Plagegeister vorzugehen. Das giftige Pflanzenschutzmittel wird dabei direkt in den Stamm der betroffenen Bäume gespritzt. So werden nur die Raupen an sich, nicht jedoch der Baum oder andere Tierarten geschädigt.
Was können Sie tun?
Allgemeine Tipps um Kontakt zu den Raupen und deren Brennhärchen zu vermeiden:
- Trocknen Sie ihre Wäsche bevorzugt drinnen, so vermeiden Sie ungewollte Härchen auf der frisch gewaschenen Wäsche.
- Halten Sie ihre Hunde beim Spaziergang an der Leine, für sie kann das Schnüffeln an den Raupen schwere Folgen haben.
- Tragen Sie wenn möglich lange und leichte Kleidung, so dass umherfliegende Haare nicht direkt mit Ihrer Haut in Berührung kommen können.
Sollten Sie bei sich im Garten Nester der Prozessionsspinnerraupen an den Bäumen entdecken, ist unbedingt der Rat eines Experten erforderlich. Im Alleingang sollten Sie nicht gegen die Tierchen tätig werden. Einige Gemeinden bieten einen kostenlosen Service an, dabei werden die Nester der Raupen von den Bäumen geschossen.
Erkundigen Sie sich für nähere Informationen zur Bekämpfung der Prozessionsspinnerraupen bei Ihrem zuständigen Rathaus oder dem Gärtner Ihres Vertrauens.